Entscheidungsfindung – die Methode Gedankentaxi
Die Methode „Gedankentaxi“ bietet einen innovativen Ansatz zur Entscheidungsfindung, indem sie gedankliche Beweglichkeit und kreative Lösungsansätze kombiniert. Im Gegensatz zu klassischen Modellen, die oft auf rationale oder emotionale Bewertung setzen, nutzt das Gedankentaxi mentale Simulationen, um neue Perspektiven und Handlungsspielräume zu schaffen. Diese konzeptuelle Methode stellt einen interessanten Beitrag zur Vielfalt von Entscheidungstechniken dar und könnte als Ergänzung zu evidenzbasierten Ansätzen dienen. Dieser Artikel erklärt die Methode im Detail und zeigt ihre Abgrenzung sowie Ergänzung zu traditionellen Konzepten auf. Im Folgenden werden wir zunächst das Grundkonzept erläutern, bevor wir die theoretischen Fundamente und praktischen Anwendungsmöglichkeiten betrachten.

Gedankentaxi – verbundene Entitäten
Was ist die Methode Gedankentaxi, und wie funktioniert sie?
Das Gedankentaxi ist ein gedankliches Modell, das Menschen dabei unterstützt, festgefahrene Situationen zu verlassen und neue Perspektiven einzunehmen. Es erlaubt eine mentale „Rundfahrt“ zu bekannten oder unbekannten Orten der Vorstellungskraft, um Entscheidungsoptionen zu erkunden. Diese Form der mentalen Simulation ähnelt Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie und dem Bereich des zukunftsorientierten Denkens (Prospection), bei denen mögliche Szenarien durchgespielt werden, um Entscheidungsklarheit zu gewinnen. Die Methode basiert auf der Annahme, dass imaginative Vorwegnahme von Entscheidungsfolgen zu tieferen Einsichten führen kann als rein analytische Abwägungen.
Die Grundprinzipien des Gedankentaxis
Gedankliche Mobilität: Jede Entscheidung beginnt mit einem inneren Impuls, der durch das Gedankentaxi angeregt wird. Dieser Prozess aktiviert neuronale Netzwerke, die mit kreativer Problemlösung und Perspektivenwechsel assoziiert sind, ähnlich wie bei Achtsamkeitsübungen und divergentem Denken.
Risikofreie Simulation: Die Methode erlaubt es, mögliche Ergebnisse gedanklich durchzuspielen, ohne Konsequenzen im realen Leben zu riskieren. Diese mentale Simulation entspricht dem Konzept des „Prefactual Thinking“ in der kognitiven Psychologie – dem Durchdenken hypothetischer Szenarien vor einer tatsächlichen Entscheidung.
Schnelligkeit und Flexibilität: Das Gedankentaxi zielt darauf ab, mentale Blockaden zu überwinden und könnte bei regelmäßiger Anwendung die kognitive Flexibilität fördern – eine Fähigkeit, die in der neuropsychologischen Forschung mit adaptiver Entscheidungsfindung in Verbindung gebracht wird.
Praktisches Beispiel
Ein Mensch, der vor der Entscheidung steht, einen neuen Job anzunehmen, kann mit dem Gedankentaxi imaginär die Konsequenzen erleben: Wie fühlt es sich an, den neuen Arbeitsplatz zu betreten? Was wäre der Alltag dort? Durch diese Simulation werden Unsicherheiten abgebaut. Diese Form der mentalen Zeitreise aktiviert sowohl emotionale als auch kognitive Bewertungssysteme und ermöglicht eine ganzheitlichere Einschätzung als rein faktische Analysen. Aktuelle Forschung im Bereich der Neurowissenschaften deutet darauf hin, dass solche Simulationen ähnliche Hirnregionen aktivieren wie tatsächliche Erfahrungen, was ihre potenzielle Wirksamkeit erklären könnte. Im nächsten Abschnitt werden wir sehen, wie diese Methode mit etablierten psychologischen Theorien in Verbindung steht und dadurch an wissenschaftliche Erkenntnisse anknüpft.
Welche Verbindungen bestehen zu Kahneman und Marvin Minsky?
Das Gedankentaxi teilt grundlegende Ideen mit den Konzepten von Daniel Kahneman und Marvin Minsky, insbesondere in Bezug auf die Dichotomie des Denkens und die Vielseitigkeit des Geistes: Diese theoretischen Verbindungen verleihen dem Konzept eine wissenschaftliche Fundierung, auch wenn die Methode selbst noch empirischer Validierung bedarf.
Kahnemans „Schnelles Denken, langsames Denken“
Daniel Kahneman beschreibt zwei Denksysteme: System 1, das schnell und intuitiv arbeitet, und System 2, das langsam, analytisch und bewusst agiert. Das Gedankentaxi nutzt diese Dichotomie, indem es schnelle intuitive Einschätzungen (System 1) mit der gezielten Reflexion über Konsequenzen (System 2) verbindet. Diese Balance fördert fundierte Entscheidungen, die sowohl rational als auch emotional getragen sind. [Kahnemans Forschung, für die er 2002 den Nobelpreis erhielt, zeigt, dass optimale Entscheidungen oft aus dem Zusammenspiel beider Systeme entstehen – ein Prinzip, das das Gedankentaxi konzeptuell aufgreift, indem es Intuition mit bewusster Reflexion kombiniert.
Marvin Minskys „Society of Mind“
Minsky postuliert, dass der Geist aus einer Vielzahl von Agenten besteht, die miteinander interagieren. Jede dieser Einheiten hat spezifische Aufgaben, die zusammen komplexe Denkprozesse ergeben. Das Gedankentaxi greift diese Idee auf, indem es mentale Vielseitigkeit fördert: Verschiedene „Agenten“ oder Perspektiven können imaginativ durchgespielt werden, um kreative und umfassende Entscheidungen zu treffen. Minskys 1986 veröffentlichte Theorie war bahnbrechend für die Kognitionswissenschaft und die KI-Forschung, da sie die modulare und verteilte Natur kognitiver Prozesse betonte – ein Konzept, das moderne Netzwerktheorien des Gehirns vorwegnahm und mit dem multimodalen Ansatz des Gedankentaxis resoniert.
Warum helfen diese Konzepte bei der Entscheidungsfindung?
Die Verbindung zu Kahneman und Minsky macht das Gedankentaxi konzeptuell interessant:
Kognitive Effizienz: durch schnelles intuitives Denken fördert und gleichzeitig Raum für Reflexion lässt. Diese Integration entspricht neueren Erkenntnissen der Entscheidungsforschung, die zeigen, dass weder rein intuitive noch rein analytische Ansätze optimal sind, sondern deren situationsangepasste Kombination.
Vielseitigkeit: die Zusammenarbeit unterschiedlicher mentaler „Agenten“ simuliert und so innovative Lösungen findet. [Diese konzeptuelle Vielfalt spiegelt aktuelle Erkenntnisse über die verteilte Verarbeitung im Gehirn wider, bei der verschiedene neuronale Netzwerke für unterschiedliche Aspekte der Entscheidungsfindung zuständig sind.
Bewusste Steuerung: beide Ansätze gezielt integriert, um fundierte und durchdachte Entscheidungen zu treffen. Dieser metakognitive Aspekt – das bewusste Steuern verschiedener Denkprozesse – wird in der aktuellen Forschung mit erfolgreicher Selbstregulation und adaptivem Entscheidungsverhalten in Verbindung gebracht.
Die theoretische Verankerung in etablierten psychologischen Konzepten bildet eine Brücke zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, auch wenn die spezifische Methode des Gedankentaxis selbst noch empirischer Validierung bedarf. Im Folgenden werden wir betrachten, wie sich dieser Ansatz von anderen Entscheidungsmethoden unterscheidet und diese ergänzt.
Wie unterscheidet sich das Gedankentaxi von klassischen Modellen?
Die Methode Gedankentaxi erweitert klassische Ansätze der Entscheidungsfindung durch ihre Fokussierung auf Bewegung, Kreativität und emotionale Beteiligung. [Diese Abgrenzung hilft, den spezifischen Beitrag des Konzepts zum breiten Spektrum von Entscheidungstechniken zu verstehen, wobei zu beachten ist, dass viele der beschriebenen Unterschiede konzeptueller Natur sind und noch empirischer Überprüfung bedürfen.
Abgrenzung: Von rationalen Modellen: Im Gegensatz zu punktesystembasierten Analysen setzt das Gedankentaxi auf Intuition und Erlebnisorientierung. Während analytische Methoden wie die Multi-Attribut-Nutzenanalyse (MAUA) oder die Analytic Hierarchy Process (AHP) auf explizite Bewertungskriterien und mathematische Gewichtungen setzen, betont das Gedankentaxi implizite und erfahrungsbasierte Bewertungen, ähnlich wie in der „Recognition-Primed Decision Making“-Theorie von Gary Klein.
Von emotionalen Ansätzen: Während Bauchgefühl meist implizit bleibt, bietet das Gedankentaxi eine bewusste, gefühlsbasierte Simulation. Diese Explizierung emotionaler Reaktionen ähnelt Techniken aus der emotionsfokussierten Therapie und dem „Somatic Marker“-Konzept von Antonio Damasio, das die Bedeutung körperlicher Empfindungen für Entscheidungsprozesse betont.
Von Visualisierungstechniken: Mind-Mapping und Entscheidungsbäume strukturieren Optionen, während das Gedankentaxi die Erlebnisdimension betont. Anders als bei statischen visuellen Darstellungen geht es beim Gedankentaxi um dynamische, multimodale Simulationen, die konzeptuell näher an Virtual-Reality-Anwendungen oder Guided Imagery-Techniken aus der klinischen Psychologie liegen.
Das Gedankentaxi kann als Schnittstelle zwischen klassischen Modellen und moderner Entscheidungsfindung dienen. Es nutzt Erkenntnisse aus der Psychologie, Philosophie und Systemtheorie, um Menschen handlungsfähiger zu machen. Als komplementäre Methode könnte es besonders wertvoll sein in Situationen, in denen rein analytische Ansätze an ihre Grenzen stoßen – etwa bei komplexen Lebensentscheidungen mit vielen qualitativen Faktoren oder bei Entscheidungen unter Unsicherheit, wo Heuristiken oft effektiver sind als umfassende Analysen, wie die Forschung von Gerd Gigerenzer nahelegt. Nach dieser Betrachtung der konzeptuellen Unterschiede wenden wir uns nun den Faktoren zu, die zur potenziellen Wirksamkeit der Methode beitragen könnten.
Schlüsselfaktoren
Emotionales Erleben
Durch die Vorstellungskraft werden Gefühle wie Erleichterung, Freude oder Sicherheit im Vorfeld erlebt. Diese antizipatorischen Emotionen aktivieren das ventrale Striatum und andere Belohnungszentren im Gehirn, wie Studien mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigen. Die neurowissenschaftliche Forschung legt nahe, dass solche emotionalen Vorwegnahmen starke Motivatoren für Verhalten sein können und zur Überwindung von Entscheidungsblockaden beitragen könnten.
Zukunftsorientierung
Die Methode erlaubt den Blick in eine „gedachte Zukunft“, um mögliche Ergebnisse abzuschätzen. Diese Form des episodischen Zukunftsdenkens (episodic future thinking) ist ein aktives Forschungsgebiet der Kognitionspsychologie. Studien von Schacter, Addis und anderen zeigen, dass die Fähigkeit, zukünftige Szenarien mental zu konstruieren, auf denselben neuronalen Mechanismen basiert wie autobiografische Erinnerungen und eine adaptive Funktion bei Planungs- und Entscheidungsprozessen haben kann.
Flexibilität
Jederzeit kann zu einer anderen Entscheidungsoption „umgestiegen“ werden. Diese kognitive Flexibilität korreliert mit höherer Aktivität im präfrontalen Cortex und wird mit Kreativität und adaptiver Problemlösung in Verbindung gebracht. Die Förderung von kognitiver Flexibilität durch mentale Übungen könnte möglicherweise langfristige positive Effekte auf die Entscheidungskompetenz haben, wie Längsschnittstudien zur kognitiven Reserve nahelegen.
Neben diesen potentiellen Wirkfaktoren ist zu beachten, dass individuelle Unterschiede in kognitiven Stilen, Visualisierungsfähigkeiten und metakognitiven Kompetenzen die Effektivität der Methode beeinflussen können. Nicht jeder Mensch profitiert gleichermaßen von imaginativen Techniken, weshalb ein personalisierter Ansatz sinnvoll erscheint. Die praktische Anwendung, die wir im nächsten Abschnitt betrachten, sollte diese individuellen Unterschiede berücksichtigen.
Wie wird das Gedankentaxi angewandt?
Die genaue Anwendung bleibt Teil der praktischen Vertiefung und ist darauf ausgelegt, individuell und flexibel genutzt zu werden. Das Grundkonzept bietet jedoch die Möglichkeit, Entscheidungen imaginativ zu durchdenken und neue Perspektiven zu erschließen. [Obwohl detaillierte Anleitungen fehlen, lässt sich basierend auf ähnlichen Methoden ein möglicher Prozess skizzieren:
Vorbereitung: Schaffen Sie eine ruhige Umgebung und nehmen Sie eine entspannte Körperhaltung ein, ähnlich wie bei Achtsamkeitsübungen.
Definition der „Haltestellen“: Identifizieren Sie die verschiedenen Entscheidungsoptionen als imaginäre Orte, die Sie besuchen möchten.
Mentale Reise: „Steigen Sie ein“ in Ihr Gedankentaxi und besuchen Sie nacheinander jede Option. Nehmen Sie sich Zeit, um den Ort mit allen Sinnen zu erkunden.
Reflexion: Notieren Sie nach jedem „Besuch“ Ihre Gedanken, Gefühle und Einsichten.
Integration: Vergleichen Sie Ihre Erfahrungen und identifizieren Sie die Option, die sich am stimmigsten anfühlt.
Für eine effektive Anwendung sind folgende Faktoren hilfreich
- Übung: Wie viele kognitive Techniken verbessert sich die Fähigkeit zur mentalen Simulation mit regelmäßiger Praxis.
- Kombination: Die Methode kann mit analytischen Ansätzen kombiniert werden, um sowohl intuitive als auch rationale Aspekte zu berücksichtigen.
- Dokumentation: Das Festhalten von Einsichten in einem Entscheidungstagebuch kann die Nachhaltigkeit der Erkenntnisse fördern.
- Einschränkungen: Bei komplexen Entscheidungen mit vielen quantitativen Faktoren oder bei hochspezialisierten Fachentscheidungen sollten ergänzende analytische Methoden hinzugezogen werden.
Idealerweise umfassen künftige Entwicklungen der Methode spezifischere Protokolle und empirische Validierungsstudien, um ihre Effektivität unter verschiedenen Bedingungen zu evaluieren. Im Idealfall würden solche Studien auch individuelle Unterschiede in der Ansprechbarkeit auf die Methode untersuchen, um personalisierte Anwendungsempfehlungen zu ermöglichen. Mit diesem Ausblick auf Praxis und Forschung kommen wir nun zu einer abschließenden Bewertung der Methode.
Fazit: Die Methode Gedankentaxi als Brücke zur besseren Entscheidungsfindung
Das Gedankentaxi bietet eine interessante Ergänzung zu klassischen Konzepten, indem es mentale Beweglichkeit, emotionale Beteiligung und kreative Lösungsansätze kombiniert. Es ist nicht nur ein Werkzeug zur Entscheidungsfindung, sondern auch eine Einladung, sich gedanklich auf neue Wege zu wagen. Als konzeptuelle Methode schlägt es eine Brücke zwischen rationalen Ansätzen und emotionsbasierten Techniken und könnte besonders in Situationen wertvoll sein, wo traditionelle Entscheidungsmethoden an ihre Grenzen stoßen.
Zukünftige Forschung sollte die empirische Validierung der Methode anstreben, indem sie Effektivitätsstudien durchführt, spezifische Anwendungsprotokolle entwickelt und die neurobiologischen Grundlagen der mentalen Simulation im Entscheidungskontext weiter untersucht. Bis dahin kann das Gedankentaxi als kreative Ergänzung zu etablierten Methoden betrachtet werden – ein konzeptuelles Werkzeug, das zum reflektierten Experimentieren mit unterschiedlichen Perspektiven einlädt.
Probieren Sie es aus – Ihr Gedankentaxi wartet auf Sie. Entdecken Sie, wie diese mentale Reise Ihre Entscheidungsfindung bereichern und neue Horizonte eröffnen kann – nicht als Ersatz für bewährte Methoden, sondern als komplementärer Ansatz in Ihrem persönlichen Repertoire der Problemlösung und Entscheidungsfindung.
Gedankentaxi – per E-Book an jedes Ziel
Fahren wir eine Runde Gedankentaxi. Sofort ans Ziel. Dort umsehen und den Weg erkennen, der zum Ziel führt. Das Konzept zu „Gedankentaxi“ ist in der systemischen Beratungspraxis entstanden. Die Basis für die Idee dazu lieferten meine Klienten. Viele konnten sich nicht vorstellen, was sie im Anschluss an eine Veränderung erleben würden. So kamen sie in ein Dilemma. Sollen wir alles lieber so belassen, wie es ist? Oder gehen wir das Risiko ein, unsere bisherigen Fehler zu erkennen und damit Änderungsbedarf zu sehen?
- Jeder will natürlich möglichst die richtige Entscheidung treffen.
- Welche Entscheidung aber ist richtig? Das wissen wir erst nach der Entscheidung. Dummerweise.
- Hinterher ist jeder klüger – alter Spruch. Neu:
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Gedanken verändern – mit dem Gedankentaxi